Sonntag, 17. Dezember 2017 - ElZorro

Erste überzeugt gegen SV Südlohn II

Mission Suppensieb revisited

Die Erste hat ihr Punktekonto in der Verbandsliga wieder ausgeglichen. Das 5:3 in Südlohn war Ergebnis eines sehr kompakten Auftrittes, bei dem wie schon beim Auswärtserfolg in Emsdetten die unteren Bretter langen Atem zeigten. Zur Halbzeit der Saison liegt unser Flaggschiff auf Platz 5 der Verbandsklasse und hat alle Chancen, wie angestrebt die Klasse zu halten. Noch auf der Hinfahrt war dem Captain allerdings recht mulmig zumute, denn die erwartete Formation der Gastgeber wäre uns weit überlegen gewesen. Es schien, als ob vor allem die oberen Bretter für die Fahrt in ruhigem Fahrwasser hätten sorgen sollen. Doch es kam anders als erwartet, ganz anders...

Die Vorbereitung zahlte sich bei uns zu Beginn der Partien offenbar aus, alle Spieler kamen in Stellungen, in denen sie sich wohl fühlen konnten – naja, bis auf Rudolf an Brett 8, der hatte wieder mal einen Gambitspieler gegen sich, achtete aber tunlichst darauf, sich nicht von vorne herein satt zu fressen. Die anderen Schwarzspieler hatten denn auch total unterschiedliche Spielverläufe. Phillip spielte an der 2 eine Partie Marke „vogelwild“ und blieb mit zwei Mehrbauern fürs Erste Punktsieger. Andreas an der 4 zielte bewusst auf einen Abnutzungskampf und Christian kam in bekannte Eröffnungsgewässer, allerdings auf Kosten eines für dieses Abspiel nicht untypischen rückständigen Bauern.

Die Weißpartien versprachen aus Hiltruper Sicht mehr Spaß. Heribert am Brett 1 und Stefan an Brett 3 fingen sehr bald an, ihre Gegner durchzukneten, Arne an der 5 und Daniel an der 7 hatten ihre Leib- und Mageneröffnungen auf dem Brett, es war noch Nichts zu sehen, aber das Auge für die Stellung haben beide schon oft genug bewiesen.

Nach 2 Stunden endeten die Partien von Phillip und Andreas fast zeitgleich. Andreas bot angesichts der vielversprechenden Stellungen des Teams Remis im Schwerfigurenmittelspiel an, was ein etwas zerknirscht wirkender Gegner auch annahm, Phillip brachte sein Mehrmaterial aus der Eröffnung unbeschadet ins Endspiel und erzwang mit verbundenen Freibauern die Kapitulation des Gegners. Eine halbe Stunde darauf gab Stefan seine Partie Remis, die Stellung war nicht zwingend zum Gewinn zu führen und der Gegner hatte eine Chance weniger, im Mannschaftskampf Impulse zu setzen. Auch Rudolf remisierte in dynamisch ausgeglichener Stellung, bei der ich seine Figuren als etwas aktiver eingeschätzt habe.

Die Vorentscheidung fiel dann gegen Ende der dritten Stunde, als Daniel seinen Angriff mit einem kleinen Umweg durchbrachte und Arne seine Stellung mit ungleichfarbigen Läufern remis gab. Er hätte vielleicht noch etwas Lavieren können, schlussendlich wäre das aber auch mit einem endlichen Riskio verbunden gewesen und durch die Punkteteilung war uns ein Mannschaftspunkt schon einmal sicher. Nach dreieinhalb Stunden ließ Christian dann die Bombe platzen, als er nach einem sehr misslichen Mittelspiel ebenfalls voll punkten konnte. Lazarus hätte gegen unser Löwenherz wie ein blutiger Anfänger ausgesehen! Die fast ersatzlos verschwundene Minusqualität, die ausgangs des Mittelspiels für mich wie eine Vorentscheidung gegen uns aussah war zurück gewonnen worden und nach einem Bock stand auf einmal Christians Turm in der Stellung des Gegners und kassierte die Bauern wie reife Früchte. Der sichtlich geschockte Gegenüber kapitulierte zum Zwischenstand von 5:2 aus Hiltruper Sicht und nur noch Heriberts Partie stand offen. Leider hatte Heribert wieder Sendener Form angenommen und eine aussichtsreiche Stellung nach und nach aus der Hand gegeben. Auf der Hinfahrt habe ich noch gewitzelt, dass er Schuld wäre, wenn er verliert und ich wieder einen Bart stehen lassen müsste. Oder er sich einen Bart wachsen lässt. Das motivierte offenbar nicht genug, nach viereinhalb Stunden war der Punkt beim Gegner gelandet und das Endergebnis von 5:3 hergestellt. Das kostet dich jetzt was, Null-Null-Heribert!

Ende Januar kommen die wieder erstarkten Rheinenser zu uns. Sie sind schwächer in die Saison gestartet aber haben nicht zuletzt heute gut gepunktet. Im Sinne des Ziels Klassenerhalt werden wir uns da keine Blöße zeigen dürfen! Bis dahin können wir die Tabelle aber als Momentaufnahme genießen. Well done, Chaps!