Sonntag, 30. November 2014 - ElZorro

Zweite Mannschaft mit offenem Visier zum Remis gegen Greven II

Hiltrups 2. Mannschaft hat sich heute gegen Greven II ein 3:3 Unentschieden gesichert. Dabei ging es auf allen Brettern verbissen zur Sache – dabei lag die Verbissenheit mal auf der einen, mal auf der anderen Seite.

Die erste Entscheidung gab es am 6. Brett. Hier hatte Ralf es mit dem Grevener Nachwuchstalent Simon Bilecen zu tun. Obwohl Ralf die weißen Steine führte, zog er wohl einen soliden Aufbau vor und überließ den schwarzen Steinen die Initiative. Beim Versuch einen Läufer zu ärgern verzog sich einer der weißen Springer an den Rand des Damenflügels und war für den Rest der Partie verschollen. Diese Abwesenheit konnte Schwarz nutzen um seine Figuren im Zentrum und vor dem weißen König zu positionieren. Als Ralf einen Angriff auf seinen Turm abwehren musste nutze die Schwarze Dame die Möglichkeit direkt in die weiße Königsstellung einzuschlagen. In den folgenden Zügen wurde der weiße Monarch von allen schwarzen Schwerfiguren über das Brett gejagt und musste sich schließlich geschlagen geben. In der Zwischenzeit hatten sich an den übrigen Brettern schon deutliche Vorteile für die eine oder andere Seite ergeben.

Am spitzenbrett sah sich egon mit seinen schwarzen steinen einer weißen zentrumsbauernlawine (f4,e4,d4,c4) gegenüber. beim versuch diese abzuwehren mussten sich die schwarzen figuren weit zurückziehen und waren dabei teilweise vollkommen bewegungsunfähig. der versuch sich wieder etwas freiraum zu verschaffen scheiterte letztlich an der fehlenden synergie der schwarzen steine. ein figurenverlust und das 0:2 waren die folge.

Nun schlug aber die Stunde der Hiltruper. In kurzer Folge wurden die Partien an den Brettern 2,4 und 5 gewonnen. Dabei hatte Helmut mit Schwarz am 5. Brett eine Figur gewinnen können, nachdem sein Gegner diese Drohung im Glauben an einen Mattangriff ignoriert hatte. Zum Hiltruper Glück war die Mattdrohung einfach durch komplettes Ignorieren abzuwehren. In der Folge kämpfte weiß noch lange tapfer weiter, doch Helmut tauschte gnadenlos alles ab was nicht bei drei auf den Bäumen war und hatte am Ende eine Bauern übrig der unaufhaltsam seine Evolution zur Dame anpeilte. Dies wollte sich der weiße nicht mehr zeigen lassen und Hiltrup verkürzte zum 1:2.

Am 4. Brett hatte Karl-Heinz sich mit weiß einen 3:1 Bauernvorteil erkämpft. Allerdings war der einzelne schwarze Bauer frei und weiter vorne als seine weißen Kollegen die sich verbunden auf den Reihen 2 und 3 befanden. Zusätzlich hatten beide Seiten noch einen Turm und auch wenn auf beiden Seiten in den folgenden Zügen mehrmals die Initiative verschenkt wurde, konnte Karl-Heinz seinen Bauernvorteil am Ende doch zum Sieg verwerten.

Johannes hatte an Brett 2 von Beginn an eine gute Stellung und konnte mit seinen 3 Schwerfiguren in die Schwarze Königsstellung einbrechen. In der Folge musste der schwarze Machthaber fliehen und beide Seiten verblieben mit einem Turm und Läufer und etlichen Bauern. Allerdings hatte Johannes eine Freibauern auf der h-Linie und einen festgesetzten Bauern auf f6, der als Bollwerk für seinen Turm auf g7 diente. Schwarz hatte der weißen Übermacht nichts mehr entgegen zu setzen und gab bald auf. Somit stand es plötzlich 3:2 für Hiltrup.

In der letzten noch laufenden Partie verwendeten beide Kontrahenten viel Zeit auf ihre Stellung. Bald schlug die Turmuhr 8 und das bedeutete die Zeitkontrolle stand vor der Tür, das war allen klar – nur einem nicht. Rolf überlegte unbeirrt weiter und war entsprechend überrascht, als ihn sein Gegner auf die Zeitüberschreitung hinwies. Allerdings wäre auch ohne die Uhr der Punkt wohl an Greven gegangen. Weiß hatte sich einen Vorteil von 2 Bauern erarbeitet und es war nicht abzusehen, wie Rolf sich dauerhaft dagegen hätte wehren können. Das 3:3 ist ein faires Ergebnis und für beide Mannschaften ist in der Liga alles möglich.

(nach Angaben von Beobachter Schachbuch)