Knapper Sieg in Nordkirchen
Der Hinweg nach Nordkirchen gestaltete sich wegen Bauarbeiten etwas schwierig, aber man kam gerade noch pünktlich an. Dort erfuhr Heiner, dass er keinen Gegner hatte, aber er fand wenigstens einen Gegner für ein Trainingsspiel. Immerhin stand es so schon 1 : 0 für uns. Die übrigen Spiele waren umkämpfter als erwartet, aber es reichte dann doch für einen knappen Sieg.
Kalle spielte mit den schwarzen Steinen eine solide Eröffnung. Auch sein Gegner pflegte ein auf Sicherheit bedachtes Spiel. So ergab sich eine ruhige, völlig ausgeglichene Stellung. Eine Reihe von Abtauschen änderte daran nichts, genau so wenig wie ein Doppelbauer, den Kalle in Kauf nehmen musste. Genauso friedlich endete das Spiel als Kalle das Remisangebot seines Gegners annahm.
Steffen spielte gegen die selten anzutreffende b4-Eröffnung mit verstärktem Zentrum, tauschte einen Läufer gegen einen Springer und profitierte so von der geschlossenen Bauernstruktur. Bei einem ersten, etwas überhasteten Angriff verlor er zwar einen Zentrumsbauer, behielt aber dank seiner überlegenen Entwicklung die Initiative. In der Folge konnte er zunächst mit einem Bauernsturm auf dem Königsflügel, dann mit seinen Schwerfiguren im Zentrum die Schlussoffensive gegen den unrochierten König starten. Die ungünstig positionierten gegnerischen Figuren konnten dem nicht standhalten und Steffen holte bald darauf den vollen Punkt.
Am Spitzenbrett wurde eine scharfe Partie in der Sizilianischen Verteidigung gespielt. Schwarz gelang es hierbei, einen Raumvorteil am Damenflügel zu erspielen und gleichzeitig das Zentrum zu bedrohen, sodass die weißen Figuren wenig manövrierfähig waren. Nachdem allerdings Schwarz im Mittelspiel einen Figurentausch herbeiführte, ging die Initiative an Weiß über. In schneller Folge sammelten sich weiße Schwerfiguren auf der Königsseite für einen Angriff, während das geschlossene Zentrum die schwarzen Kräfte in bei der Verteidigung hinderten. Aber der schwarze König stand gerade so in Sicherheit, die Stellung war ausgeglichen und man einigte sich auf Remis.
Nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase mit vielen Bauernzügen konnte Ralf die Qualität und einen Mehrbauern gewinnen, sein Gegner hatte etwas, aber nicht ausreichende positionelle Kompensation. Einige Züge später, in einer nunmehr recht unübersichtlichen Stellung, kam es zu einer Abtauschsequenz, in der Ralf durch einen unglücklichen Springerzug einen ganzen Turm verlor. Er hatte das Pech, dass dem Zurückschlagen des Turms mit der Dame ein Läuferspieß auf Dame und König gefolgt wäre, während das Zurückschlagen mit dem König den zweiten Turm gekostet hätte. Die Stellung war jetzt hoffnungslos, und Ralf musste sich etwas später geschlagen geben.
Zum Schluss saß nur noch Marita am Brett und musste sich mit dem stärksten gegnerischen Spieler auseinandersetzen. Die Eröffnung verlief nicht optimal und schon im zehnten Zug ging durch eine Bauerngabel ein Springer verloren. Ihr Gegner versuchte nun durch Abtausche, das Spiel zu vereinfachen, aber Marita zeigte zähen Widerstand und konnte eine Qualität zurückgewinnen. So entstand ein Endspiel mit Turm gegen zwei Springer. In dieser nun wieder völlig ausgeglichenen Stellung bot ihr Gegner Remis an, Marita akzeptierte, und stellte so den Mannschaftssieg sicher. (3,5 : 2,5)
Vor allem wegen Maritas starker Leistung konnte unsere zweite Mannschaft den erhofften Mannschaftssieg erringen. Sie belegt weiterhin den dritten Platz und kann sich theoretisch sogar noch weiter nach vorne schieben, denn am letzten Spieltag kommt es zum Showdown gegen den Tabellenführer.