Unglückliche Niederlage
Im Spiel gegen Senden war unsere Mannschaft eigentlich klarer Favorit, aber der Kampf ging knapp verloren. In einem Spiel zeigte der gegnerische Spieler eine unerwartet starke Leistung, in einem anderen Spiel stand der Kontrahent kurz vor der Aufgabe, aber unser Mann wollte anscheinend den Turm nicht. Aber jetzt im Einzelnen.
Am Spitzenbrett wählte Janniks Gegner die skandinavischen Eröffnung. Beide Seiten gaben sich im Laufe des Spiels keine Blöße, die Partie war zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen. Im Mittelspiel gelang Weiß der taktische Gewinn eines Bauern, er gab aber mit etwas ungenauem Spiel diesen kleinen Materialvorteil alsbald wieder aus der Hand. Im Endspiel hatte Weiß dann einen sich der Grundlinie nähernden Freibauern, aber ebenfalls eine zerstörte Bauernstruktur am Königsflügel. Statt dieses interessante, komplizierte und weiterhin ausgeglichene Endspiel zu Ende zu spielen, einigte man sich nach drei Stunden auf ein gerechtes Remis.
Am zweiten Brett erspielte sich Steffen einen kleinen Vorteil. Aber sein Gegner hielt die Partie bis ins Mittelspiel offen, und konnte sogar wegen einer Ungenauigkeit eine Qualität erobern. Steffen ließ sich dadurch nicht entmutigen, und versuchte durch immer neue Drohungen und taktische Verwicklungen, das Blatt zu wenden. Aber sein Kontrahent lief zu ganz großer Form auf, sah alles, reagierte immer richtig und konnte schließlich das Spiel für sich entscheiden.
Den traurigsten Nachmittag erlebte Ralf am dritten Brett. Nach einer abwechslungsreichen Partie hatte man ein Endspiel erreicht mit Dame, Turm und vier Bauern auf jeder Seite. Ralf am Zug entschied sich dafür, den gegnerischen Turm zu fesseln, anstatt ihn einfach zu schlagen. Sein Gegner, der die Hand zur Aufgabe schon gehoben hatte, nahm das Geschenk an, schlug mit Schach einen Bauern, und gewann in der Folge das Spiel.
Am vierten Brett versuchte Kalles Gegner von vornherein, das Spiel durch Abtausche zu vereinfachen. Kalle ließ sich darauf ein, achtete aber darauf, bei jedem Tausch einen kleinen Vorteil zu erzielen. Nach dem Tausch der Damen hatte er den Eröffnungsvorteil schon mehr als ausgeglichen. Er ging in den Angriff über und setzte seinen Gegner so unter Druck, dass er zuerst einige Bauern und dann mit einem Spieß auch noch die Qualität erobern konnte. Das Endspiel mit Mehrbauern und zwei Türmen gegen Turm und abgedrängten Läufer gewann er dann leicht.
Lennards Partie am fünften Brett verlief lange Zeit ausgeglichen. Aber im Mittelspiel wagte sich einer seiner Springer zu weit nach vorne. Zunächst hatte er keinen Rückzug mehr, anschließend wurde er sogar erobert. Diese materielle Unterlegenheit konnte Lennard nicht wieder ausgleichen und musste sich schließlich geschlagen geben.
Am sechsten Brett hatte es Heiner mit einem Gegner seiner Altersklasse zu tun, der ein ruhiges, defensives Schach spielte. Als er dann einen Läufer zum Tausch anbot, konnte Heiner diesen durch einen Springerabzug schon im 12. Zug erobern. Nun ergriff er die Initiative in der Mitte. Er versperrte einem vorgerückten Turm den Rückzug und gewann so schon im 24. Zug eine Qualität. In der nun einseitigen Partie ging er zum Mattangriff über, übersah dabei aber eine Bauerngabel, und verlor einen Turm. Aber Heiner blieb im Vorteil und eroberte zwei Züge später durch eine Läufergabel den Turm zurück. Sein Gegner gab nun auf und Hiltrup führte 1 : 0.
Leider ging der Mannschaftskampf dann doch mit 2,5 : 3,5 verloren. Beim nächsten Mal läuft es wieder besser.