Mittwoch, 22. Januar 2025 - Jürgen Schmidt

Überzeugender Favoritensieg

Durch den starken Sieg gegen Drensteinfurt hat sich Hiltrups zweite Mannschaft auf dem zweiten Tabellenplatz festgesetzt und war gegen die dritte Mannschaft der Indischen Dame Münster klarer Favorit. Das galt auch für alle anstehenden Kämpfe an den einzelnen Brettern. Und, soviel sei vorweg genommen, alle unsere Spieler überzeugten.

An Brett zwei lieferte sich Jannik mit seinem Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch. Während Weiß einen rapiden Angriff auf den gegnerischen König unternahm, gelang es Schwarz, das Zentrum zu öffnen und chancenreiches Gegenspiel zu entwickeln. Bereits bei Zug 20 standen so beide Seiten unter erheblichen Druck, den jeweiligen König zu verteidigen. Weiß fand eine Möglichkeit, den Abtausch von mehreren Schwerfiguren zu erzwingen und die Partie lief auf ein beinahe erzwungenes Remis hinaus, bis Schwarz ein folgenschwerer Fehler passierte und die Partie bald danach mit einem Sieg für die Heimmannschaft endete. (1 : 0)

Am sechsten Brett gelang es Lennard schon in der Eröffnung, die Kontrolle über das Zentrum zu gewinnen. Infolge dieser Überlegenheit konnte er dann bald zweimal die Qualität gewinnen. Als Kompensation konnte seine Gegnerin mit ihren Läufern und ihrer Dame ein wenig Druck auf Lennards König ausüben, was aber nie sonderlich gefährlich war. Kurz darauf übersah sie, dass Lennard ein Turmschach auf der Grundreihe geben und dabei einen Läufer gewinnen konnte. Das Spiel war jetzt entschieden, wurde aber noch bis zum Matt fortgeführt. (2 : 0)

Schon im dritten Zug tauschte Christians Gegner seinen schwarzfeldrigen Läufer gegen einen Springer. Alsbald entstand ein Kampf um das Zentrum mit Bauern auf den Feldern c4/c5 und d4/d5. Diese wurden durch immer mehr Leichtfiguren unterstützt. Als dann Christians Opponent noch einen Bauern auf e4 setzte, kam es zum Generalabtausch. Es entstand eine remisverdächtige Stellung, woran selbst das Einstellen eines Bauern auf a7 nichts änderte. Die gegnerische Dame wurde schnell wieder vertrieben, und der Gegner lehnte den Damentausch ab. Das aber ermöglichte Christian ein Schachgebot und in der Folge einen forcierten Angriff. Unter diesem Druck übersah sein Gegner ein einzügiges Matt. (3 : 0)

Ralfs Partie war bis ins Mittelspiel recht ausgeglichen. Sein Gegner hatte durch zahlreiche Bauernzüge einen soliden Raumvorteil errungen, war aber dadurch etwas in Entwicklungsrückstand geraten. Insgesamt war die Partie bis zum 30. Zug mit kleinen Schwankungen recht ausgeglichen. Aber Ralf hatte die löchrige Bauernstruktur seines Gegners mit Dame und Springer infiltriert, und genau dieser Springer konnte im 31. Zug Schach geben, wobei per Abzug auch noch die gegnerische Dame angegriffen war. Der Gegner war durch diesen Zug so geschockt, dass er nicht die beste Antwort fand, und nach einer Abtauschserie einen ganzen Turm weniger hatte. Wenige Züge später gab er die nun hoffnungslose Partie auf. (4 : 0)

In Steffens Partie entstand aus der Eröffnung eine scharfe Stellung mit beiderseitigen Chancen. Durch einen riskanten Bauernraub seines Gegners geriet die Partie aus dem Gleichgewicht und nach einer Abtauschserie behielt Steffen eine Mehrfigur. Er konsolidierte nun seine Stellung und erhöhte den Druck, worauf hin sein Gegner nicht immer die besten Züge fand und nach und nach immer mehr Material einbüßte. Als schließlich nur noch wenige Bauern übrig waren, gab er die Partie auf. (5 : 0)

An Brett 1 hatte Hans mit Schwarz einen Najdorf-Sizilianer auf dem Brett. Nachdem sein Gegner einen Bauern eingestellt hatte, gelang es Hans, seine Stellung nach und nach zu verbessern, deutlichen Vorteil zu erlangen und schließlich zusätzlich zu dem Bauern eine Qualität zu gewinnen. Es entstand ein Endspiel mit zwei Türmen und Springer gegen einen Turm und das Läuferpaar. Gegen den sich zäh verteidigenden Gegner fand Hans nicht die besten Züge und willigte nach Rückgewinn der Qualität angesichts des Spielstandes von 5:0 und der vorgerückten Stunde – bei allerdings mittlerweile auch annähernd ausgeglichenen Kräfteverhältnissen auf dem Brett – in ein Remis ein. (5.5 : 0.5)

Lennard wird immer mehr zum Stammspieler, Ralf wird immer sicherer und findet auch die ganz starken Gewinner-Züge, Steffen knackt die 1500-Barriere, Jannik und Christian gewinnen in Serie und Hans ist eine sichere Bank am Spitzenbrett. Dazu kommen noch Kalle, Marita und Heiner, die ebenfalls zuverlässig Punkte holen. Da kann man schon mal auf dumme Gedanken kommen – sollte man aber vielleicht doch nicht?