Montag, 17. November 2025 - Jürgen Schmidt

Desaströser Anfang und unglückliches Ende

Eigentlich hatten wir uns bei unserem Gastauftritt in Telgte gute Chancen ausgerechnet, aber kaum war eine halbe Stunde gespielt, schon lagen wir mit 0 : 2 zurück. Da auch zwei weitere Spieler nicht ihren besten Tag hatten, fuhren wir trotz zwischenzeitlichen Ausgleich knapp geschlagen nach Hause.

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche hatte Steffen für Schach keine Energie mehr. Deswegen sei auf seinen Wunsch über seine Partie der Mantel des Schweigens gebreitet. (0 : 1)

Hartmut musste sich mit den schwarzen Steinen mit dem Londoner System auseinander setzen. Gegen Ende der Eröffnung war die Partie komplett ausgeglichen. Weiß postierte nun einen Springer auf e5, Hartmut schlug diesen Springer, Weiß nahm mit einem Bauern zurück und griff dabei die Dame auf d6 an. In diesem Moment war Hartmut durch Notationsschwierigkeiten ein wenig abgelenkt, so dass er die Drohung ignorierte und die Dame und damit die Partie einbüßte. (0 : 2)

Nach einer normalen Eröffnung ging Peter alsbald zum Königsangriff über. Dabei konnte er in einer taktischen Verwicklung die gegnerische Dame gegen zwei Leichtfiguren eintauschen. Sein Kontrahent konnte zwar noch einiges Gegenspiel mit zwei vorgerückten Bauern organisieren, aber mit einer präzisen Verteidigung hielt Peter dem Druck stand und übernahm wenig später selbst die Initiative. Dieser Angriff und die materielle Überlegenheit brachten ihm kurz darauf den Sieg. (1 : 2)

Rudolf musste gegen eine unorthodoxe sizilianische Verteidigung spielen. Nach dem Abtausch fast aller Leichtfiguren behielt Rudolf einen zentralen, aber nicht sonderlich wirksamen Springer; sein Kontrahent hatte dafür einen Läufer. Die Bauernstruktur war auf beiden Seiten gleich, auch die Schwerfiguren neutralisierten sich gegenseitig. In dieser Situation bot sein Gegner Remis an. Rudolf schätzte es als überaus riskant ein, auf Biegen und Brechen auf Gewinn zu spielen und akzeptierte das Angebot. (1.5 : 2.5)

Daniel hatte es mit einer 4-Springer- Variante der englischen Eröffnung zu tun. Er gestaltete das Spiel ausgeglichen und konnte sogar wegen einer kleinen Unachtsamkeit seines Gegners einen Bauern gewinnen. Alsbald entstand ein Schwerfigurenendspiel, in dem Daniel alle Drohungen abwehrte und die Türme abtauschte. Er lockte seinen Gegner zu einem Bauernvorstoß, der in letzter Konsequenz zum Damentausch führte. Das reine Bauernendspiel mit Mehrbauern konnte er recht mühelos zum Sieg führen. (2,5 : 2,5)

Antonio geriet mit Schwarz in der Alapin-Variante der Sizilianischen Verteidigung aufgrund eines Eröffnungsfehlers von Anfang an unter Druck. Er verteidigte sich aber erfolgreich, so dass nach 30 Zügen eine im Prinzip ausgeglichene Stellung entstand. Unter Zeitdruck lief er dann allerdings in eine fatale Springergabel, die zu einem Damenverlust und sofortiger Aufgabe führte. (2,5 : 3,5)

Jürgen musste gegen seine eigene Eröffnung spielen, aber eine Variante, mit der er schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Entsprechend ängstlich und defensiv agierte er und fand nie den richtigen Plan. Trotzdem blieb das Spiel bis zum drittletzten Zug total ausgeglichen mit einer leichten Initiative für den Gegner. Statt in ein Springerendspiel mit gleichen Chancen abzuwickeln, versuchte er einen panischen Befreiungsschlag und musste kurz darauf aufgeben. (2,5 : 4,5)

Am Spitzenbrett erreichte Stefan mit Weiß ausgangs der Eröffnung positionellen Vorteil, der in einen Mehrbauern in Form eines Freibauern am Damenflügel umgewandelt werden konnte. Sein Gegner forcierte danach die Stellung und Stefan fand auf den Vorstoß des schwarzen d-Bauern nicht die beste Antwort. Der Telgter Spieler nutzte die offenen Linien und Diagonalen geschickt und drängte unser Brett 1 in die Defensive. Bei gegenseitig knapper Bedenkzeit übersah Stefan einen taktischen Schlag seines Gegners, der zu einem Bauernverlust am Königsflügel führte. Stefan revanchierte sich mit dem Vorstoß seines Freibauern am Damenflügel. Sein Gegenüber gab seine restlichen Figuren, um den zur Dame umgewandelten Bauern gleich wieder vom Brett zu entfernen. Stefan verblieb mit einem Turm und einem Bauern gegen drei schwarze Bauern, so dass nach wenigen weiteren Zügen Schwarz aufgrund des materiellen Nachteils aufgab. (3,5 : 4,5)

Eine unnötige Niederlage, beim nächsten Mal wird es besser, hoffentlich.