Sonntag, 12. Oktober 2025 - Jürgen Schmidt

Klarer Sieg gegen Beelen 2

Dieses Mal hatten wir Heimrecht gegen eine ersatzgeschwächte Mannschaft aus Beelen, denn trotz aller Bemühungen war kein Ausweichtermin zu finden gewesen. Da auch bei uns unser zweites Brett fehlte, waren die meisten Paarungen ausgeglichen, nur wenige Partien hatten klare Favoriten, mal auf unserer, mal auf Beelener Seite

Hartmut wählte seine Lieblingseröffnung, aber sein Gegner hatte eine zwar zurückhaltende, aber sehr starke Antwort. In der Folge verlor Hartmut einen Bauern und die Initiative, konnte aber im weiteren Mittelspiel die Partie wieder zu seinen Gunsten drehen. Im Zusammenhang mit einem Damentausch konnte er sogar zwei Figuren gewinnen. Seinem Gegner gelang es jedoch mit einem weit vorgerückten Bauern Gegenspiel aufzubauen; nachdem aber sein letzter Turm abgeklemmt wurde, entschied ein nicht mehr aufzuhaltender Freibauer die Partie zu Hartmuts Gunsten. (3 : 1)

Steffen musste sich als Schwarzer mit der englischen Eröffnung auseinander setzen und wählte einen Pirc-ähnlichen Aufbau, während Weiß seinen Königsläufer fianchettierte. Nach einem frühen Bauerntausch auf d4 behielt Steffen einen isolierten d-Bauern, der in der Folge von Weiß belagert wurde. Außerdem starteten beide Seiten chancenreiche Königsflügelangriffe, aber nach nur 19 Zügen einigten sich beide Kontrahenten auf ein Remis. (5 : 3)

Peter musste sich mit einem sehr unregelmäßigen Sizilianer auseinander setzen. Aber er gewann einige Tempi und in der Folge die Initiative, die er alsbald zu einem Königsangriff nutzte. Sein Gegner spielte etwas zu passiv, so dass Peter mit einem Läufereinschlag auf h6 den Angriff entscheidend verschärfen konnte. Sein Kontrahent fand noch einige starke Verteidigungszüge, aber auf die Dauer war die Partie nicht zu halten und Peter feierte einen souveränen Sieg. (8 : 4)

Rudolf gewann in der Eröffnung schnell einen Bauern; mit einer sehenswerten und überraschenden Aktion revanchierte sich jedoch sein Gegner postwendend mit einem Bauerngewinn im Zentrum. Jetzt hätte er mit einem Springeropfer entscheidenden Vorteil erreichen können; das erschien ihm aber zu gefährlich und er spielte eher auf Verteidigung. Das ermöglichte Rudolf ein druckvolles Spiel, was sich dann auch durch Materialgewinne auszahlte. Er forcierte daraufhin Damen- und Turmtausch. Sein Gegner hatte zwar noch einige beachtenswerte Mattdrohungen, aber nach deren Abwehr wurde Rudolfs Springer zur Sieg bringenden Figur. (11 : 5)

Daniel musste als Weißer gegen eine defensive Pirc-Verteidigung spielen. Das gab ihm die Möglichkeit, lang zu rochieren und mit seinen Königsflügelbauern zu attackieren. Sein Gegner verzichtete nun klugerweise auf die kurze Rochade und begann eine langwierige künstliche lange Rochade. Daniel folgte mit seinen Türmen, aber nach einem Turmtausch war sein Angriff kurzzeitig etwas erlahmt. Aber er blockierte zuerst mit einem Bauernopfer den gegnerischen Spielaufbau, und frischte dann mit einem Läuferopfer seinen Angriff so bedrohlich auf, dass sein Gegner einen Turm zurückgeben musste. Mit seinem verbliebenen Turm, dem Läuferpaar, seiner Dame und vor allem einer Mattdrohung auf a8 erhöhte Daniel den Druck immer weiter, dass sein Kontrahent bei der Wahl zwischen Damenverlust und Matt die Aufgabe wählte. (14 : 6)

An Brett 1 war Stefan früh durch eine ungewöhnliche Zugreihenfolge seines Gegners „out of book“. Er fand plausible Züge und die Partie war lange Zeit ausgeglichen. Dann unterschätzte der Beelener Spieler einen Springerzug ins Zentrum, der seine Dame angriff und zwei weitere Drohungen aufstellte. In der Folge gewann Stefan erst eine Figur und danach durch Abzug eines Läufers mit Schach einen Turm. Sein Gegner kapitulierte und Hiltrup lag mit insgesamt siebzehn Brettpunkten uneinholbar vorn. (17 : 7)

Nachdem die ersten Eröffnungszüge für Schwarz noch passabel gelaufen waren, entschied sich Jürgen für die passive, scheinbar sicherere Fortsetzung. Das nutzte sein deutlich favorisierter Gegner sofort aus, um anhaltenden Druck an allen Fronten aufzubauen. Jürgen entschied sich für einen Damentausch, der allerdings zu einem Bauernverlust führte. Zudem behielt sein Kontrahent weiterhin die Initiative. Jürgen versuchte noch, bei Verlust eines weiteren Bauern in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abzuwickeln. Aber die drei verbundenen weißen Königsbauern wurden nun unerbittlich nach vorne gezogen, so dass Jürgen nach 62 Zügen ein Einsehen hatte und aufgab. (18 : 10)

In der letzten Partie spielte Antonio mit Weiß wie üblich d4 und landete in der Przepiorka Variante der Indischen Verteidigung. Das Spiel verlief lange Zeit ziemlich ausgeglichen, bis Antonio zu Beginn des Endspiels unter Zeitdruck einen gravierenden Fehler machte, den sein Gegner aber nicht in eine Gewinnstellung überführen konnte. Da anschließend keine weiteren größeren Fehler gemacht wurden, einigte man sich schließlich nach fast 4 Stunden auf ein Remis. (20 : 12)

Mit diesem schönen Mannschaftsergebnis haben wir sogar die Tabellenführung knapp verteidigt. Mal sehen, wie lange wir oben mitspielen können.