Donnerstag, 11. September 2025 - Jürgen Schmidt

Klarer Sieg beim Saisonstart

Beim ersten Spiel der Saison waren wir zu Gast in Dülmen. Vollzählig und guten Mutes freuten wir uns auf das Match, in dem wir leichter Favorit waren, auch weil der Gastgeber ersatzgeschwächt war.

Jürgen musste mit den schwarzen Steinen gegen einen nominell gleich starken Gegner antreten. Nach ausgeglichenem Partiestart geriet er ab dem 10. Zug auf Abwege und sah sich in der Folge einer Reihe übler Drohungen ausgesetzt. In dieser Not bot er einen Damenabtausch an, was sein Gegner überraschend mit einem Remisangebot erwiderte. Das nahm Jürgen sofort an, denn sonst hätte er bei schlechterer Entwicklung auch noch gegen das Läuferpaar spielen müssen und einen sehr schweren Stand gehabt. (2 : 2)

Peter spielte eine offene Partie, in der beide Seiten sehr offensiv agierten. Zunächst musste sich Peter nach einem kleinen Fehler mit einem Doppelbauern abfinden, danach unterschätzte sein Gegner ein Fesselungsmotiv und büßte einen Springer ein. Trotzdem setzte er aggressiv fort, verlor allerdings bei einem Schlagabtausch noch eine Qualität. Als kurz darauf Peter den Damenabtausch forcieren konnte, war die Partie entschieden, und Peter konnte einige Züge später die verdienten Glückwünsche entgegen nehmen. (5 : 3)

An Brett 1 kam zur Neuauflage des Duells aus der letzten Saison mit vertauschten Farben. Stefan führte die weißen Figuren und hatte aus der Eröffnung heraus zwei Bauern im Zentrum platzieren können und eine freie Entwicklung. Im 17. Zug übersah sein Gegner die Fesselung eines Bauern und verlor in den nächsten fünf Zügen drei Bauern am Königsflügel. Gegen den Angriff auf den ungeschützten schwarzen König gab es keine Verteidigung mehr. So gab der Dülmener Spieler nach nur zwei weiteren Zügen auf und für Hiltrup konnten gemäß der neuen Zählung drei Brettpunkte auf dem Spielbericht notiert werden. (8 : 4)

Daniel als Weißer hatte bekam es mit der französischen Verteidigung zu tun und wählte seine spezielle Variante. Sein Gegner ging aggressiv mit dem c-Bauern nach vorne, und Daniel griff die vorgerückten Damenflügelbauern immer wieder mit Bauernhebeln an. Beim vergeblichen Versuch, die Bauernstruktur intakt zu halten, verlor sein Gegner letztendlich einen Bauern. Da Daniel außerdem besser entwickelt war, nutzte er die Gelegenheit, um mit Hilfe eines Qualitätsopfers noch mehr Druck aufzubauen. Er gewann bei diesem Manöver zwei weitere Bauern und lenkte nach etlichen Abtauschen in ein gewonnenes Endspiel über und holte den ganzen Punkt. (11 : 5)

Antonio spielte an Tisch 3 mit den weißen Figuren gegen einen sehr aggressiv eingestellten Gegner, der mit Englunds Gambit eine höchst riskante Eröffnung spielte. Allerdings verzichtete Antonio auf den Mehrbauern und nahm der Partie damit die „Schärfe“. Im weiteren Verlauf spielte Antonios Gegner einige unpräzise Züge, die ihn einen Bauern kosteten und auch positionell stark schwächten. Antonio führte dann die Partie rasch in ein Endspiel über, das relativ leicht zu gewinnen war und schließlich mit der Aufgabe von Schwarz endete. (14 : 6)

Aus der Eröffnung heraus spielte Steffens Gegner sehr aggressiv und ging direkt auf Bauernfang. Er verlor dadurch einige Tempi, auch weil er seine Dame auf schlechte Felder stellte und diese immer wieder attackiert werden konnten. Der angebotene Damentausch zu Beginn des Mittelspiels ermöglichte Steffen einen Qualitätsgewinn. Im weiteren Spielverlauf ging für den Gegner ein wichtiger Bauer verloren, zudem verschlechterte sich dessen Stellung zusehends. Nach dem Verlust einer weiteren Figur gab er auf. (17 : 7)

Rudolf hatte es mit einem starken Gegner zu tun, und er geriet schon in der Eröffnung in große Schwierigkeiten. Aber mit seiner bekannt starken Defensive hielt er stand. Auf Kosten eines Bauern konnte er den Abtausch der Damen forcieren und den schlimmsten Druck beseitigen. Im Endspiel gelang es ihm dann, einen Bauern weit nach vorne zu schieben, so dass sich sein Gegner genötigt sah, diese Bedrohung unter eigenem Bauernverlust zu beseitigen. Rudolfs prompt folgendes Remisangebot nahm er dann sofort an, auch weil der Mannschaftskampf schon längst entschieden war. (19 : 9)

Christian spielte am 2. Brett mit den schwarzen Steinen. Schon früh hatte er eine Falle in der Eröffnung nicht bedacht und musste eine Qualität geben, um das Spiel nicht direkt zu verlieren. Im weiteren Verlauf kämpfte er zäh gegen die ständig drohende Niederlage und versuchte mit möglichst unkonventionellen Zügen sein Gegenüber zu Fehlern zu verleiten. Auch wenn der Computer die Stellung dauerhaft als verloren für Schwarz gesehen hat, so war die Verteidigung auf menschlicher Ebene am Ende gerade noch ausreichend, sodass Weiß nach langer Zeit auch keine Ideen mehr hatte und das Spiel über eine Stellungswiederholung ins Remis geführt wurde. (21 : 11)

Unser Mannschaftssieg fiel sicherlich etwas zu hoch aus, insbesondere da alle drei Remisen recht glücklich für uns waren. Andererseits stehen wir jetzt vorübergehend an der Tabellenspitze, das ist doch auch mal schön.