Montag, 27. September 2021 - Heribert Kammers

Leistungsgerechtes Unentschieden nach durchwachsenem Auftakt

In Spiel 1 der ersten (Nach-)Corona-Saison ging es für die erste Mannschaft nach Emsdetten. Die Gastgeber präsentierten sich dabei noch stärker ersatzgeschwächt (oder -gestärkt?) als wir, so dass wir das Spiel von der Papierform her hätten gewinnen sollen. Es läuft aber nicht immer nach der Papierform, und der ein oder andere schien nach der langen Pause doch noch etwas eingerostet zu sein.

Zu Beginn sah es nicht gut aus. Peter und Antonio mussten Niederlagen quittieren. Bei Raphael stand eine wilde Stellung auf dem Brett, eigentlich ganz nach seinem Geschmack, die aber in eine symmetrische Bauerstruktur überging. Auch diese Partie ging an unsere Gegner. Dem stand zunächst nur ein sicher herausgespielter Sieg von Ersatzspieler Jürgen gegenüber. Guter Mann!

Am Brett von Stefan trugen sich sonderbare Dinge zu. In einer ausgesprochen taktischen Stellung verloren beide Spieler mehrfach den Überblick. Zwischenzeitlich stand Stefan glatt auf Verlust, konnte die Partie unter Mithilfe des Gegners aber drehen. Auch wenn unterwegs noch einfache Lösungen verschmäht wurden, stand am Ende der Punkt für uns.

Spitzenbrett Phillip war mit dem Vorteil einer Bauernmehrheit am Damenflügel aus der Eröffnung gekommen, während die gegnerische Mehrheit durch einen Doppelbauern entwertet war. Trotzdem war der Vorteil eher akademischer Natur, und die Stellung befand sich zunächst im Gleichgewicht. Es gelang Phillip aber, seinen Trumpf auszuspielen und einen Freibauern zu bilden. Nachdem das letzte Turmpaar getauscht werden konnte, wurde das Figurenendspiel gewonnen.

Wir hatten uns also mit Glück und Geschick auf ein 3:3 herangekämpft, als uns die nächste Hiobsbotschaft ereilte. Christian hatte in einem remislich aussehenden Springerendspiel eine Abwicklung berechnet, machte aber den zweiten Zug vor dem ersten, was eine Figur kostete. Nach diesem Klassiker der Schachversehen musste Heribert seine Partie gewinnen. Danach hatte es zu Beginn nicht ausgesehen, denn ausgangs der Eröffnung ging durch „besonders feines Spiel“ ein Bauer verloren. Um die Partie am Laufen zu halten, opferte Heribert zwei Figuren gegen einen Turm, und nach einem Fehler des Gegners konnten die Hiltruper Türme tatsächlich eine unangenehme Aktivität entfalten. In dem resultierenden Endspiel wechselten sich dann noch einmal gegenseitige Fehleinschätzungen ab, und die endgültige Niederlage besiegelte der Emsdettener Spieler erst mit seinem letzten Zug.

Somit stand nach sechs Stunden Spielzeit ein hart erkämpftes 4:4, in dem sich Glück und Pech vielleicht die Waage hielten. Etwas weniger Auf und Ab – vor allem weniger Ab ?? – ist uns für die nächsten Aufgaben zu wünschen. Mit wieder zunehmender Spielpraxis sehen wir dem optimistisch entgegen.