Sonntag, 7. Oktober 2018 - ElZorro

Der Blick geht nach unten!

Your mission, should you accept it, is called Abstiegskampf!

Einen Mannschaftskampf zum Vergessen konnte man in der zweiten Runde in der Hiltruper Stadthalle erleben. Eine Woche nach dem Pokalaus gegen die Auswahl aus Nienberge mussten wir auch derer Zweiter zum Sieg gratulieren. Am Ende stand ein nie gefährdeter 5:3-Erfolg unserer Gäste, die zudem mit einigen Schlachtenbummelern bei uns auftauchten. Fühlt sich nicht gut an, wenn man ohnehin in Unterzahl den Kampf beginnen musste... Vier Absagen von angefragten Ersatzspielern sorgten dafür, dass wir Brett 4 - ein Weiß-Brett - freilassen mussten. Aufrutschen kam nicht in Frage, denn der Stärkenachteil hätte die zusätzliche Weißpartie locker aufgewogen. Darüber hinaus wären vier Vorbereitungen zum Teufel gewesen. Mit teilweise sehr grimmiger Laune gingen die Hiltruper ans Werk - und es sah nach anderthalb Stunden unerwartet positiv für uns aus.

Peter May besorgte mit einer kraftvoll gespielten Angriffspartie den Ausgleich. Nach einer Abtauschkombination zauberte er noch ein Zwischenschach aus dem Hut und hatte einen Mehrspringer, den er sicher und solide ummünzte. Die Miene des Captaions hellte sich nach dem Ausgleich merklich auf, denn an allen anderen Brettern kämpften die Hiltruper nicht nur um Ausgleich, sondern brachten auch einiges an Aktivität auf die Bretter. Während die Schwarzspieler ein ziemlich hartes Brot zu kauen hatten, waren Phillip (Brett 2) und Daniel (Brett 6) die spielerischen Lichtblicke.

Andreas beendete seinen Abnutzungskampf an Brett 5 gegen den gegnerischen Mannschaftsführer nach gut drei Stunden mit einem Remis. Keiner der beiden Spieler konnte gefahrlos Aktivität entwickeln und wenn zweie klammern, gibt es eben halbe Punkte. Der Mannschaftskampf stand zu diesem Zeitpunkt immer noch in der 4:4-Breite, wobei Daniels Vorteil an Brett 6 nicht so deutlich war wie Heriberts Nachteil an Brett 1. Letzterer hatte im Mittelspiel nach einem taktischen Schlag eine Figur ins Geschäft stecken müssen und wurde blitzsauber an die Wand gespielt. Die Stellungen von Christian (Brett 7) und Stefan (Brett 3) waren so passiv, dass man entweder Sorgen haben musste oder - wie immer - den Spielern einfach vertraute. Es dauerte nicht so lange, dann wunderte man sich, wie die beiden noch passiver stehen konnten als zuvor!

Auf Daniels Schultern lagen unsere Ausgleichshoffnungen und in bester Buchholz-Manier kämpfte er wie ein Löwe um den vollen Punkt. Nach einem Bauernvorstoß hieß es scheinbar "Matt in 1 oder Dauerschach" zugunsten unseres Haudegens an der Sechs - leider fand der Gegner mit dem ins Geschäft gesteckten Mehrturm noch eine dritte Variante: Gegenangriff bis zum Damentausch womit alle Hoffnungen dahin waren. Angesichts des ausbleibenden Ausgleichs konnte Phillip Remis machen, statt seine Stellung noch weiter kneten zu müssen. An den verbliebenen Brettern von Stefan und Christian waren die Remischancen noch intakt, doch zwei Siege zum Mannschaftspunkt waren in weiter Ferne. An Brett 3 sicherte Stefans Gegner mit einem Remisgebot in deutlich vorteilhafter Stellung den Mannschaftserfolg ab. Christian einigte sich kurz vor der Zeitkontrolle dann mit seinem Gegner ebenfalls auf Remis zum 3:5-Endstand.

So wird das mit dem Klassenerhalt Nichts werden. Wenn wir den Kampf nicht mit einer vollständigen Mannschaft aufnehmen können, worunter nicht der Kampfgeist aber die Laune doch arg leiden, dann wird das eine echjt lange Saison für uns. Nächster Gegner ist Mitte November KB Rheine - egal ob die in reichweite sind oder nicht, da muss ein Sieg her, sonst drehen wird uns den Rest des Spieljahres um, ob uns das Abstiegsgespenst nicht doch noch einholt. Die Aufstellung für Rheine muss bald ohne wenn und aber stehen, in Unterzahl will ich auf gar keinen Fall noch mal antreten. Klare Ansagen, meine Herren!