Sonntag, 16. September 2018 - ElZorro

Ein Tag der kleinen Fehler

Unglückliches Mannschaftsremis gegen Rochade Emsdetten III

Der erste Spieltag gegen den von mir vorab als gleichwertig eingeschätzten Gastgeber aus Emsdetten verlief so gar nicht nach unseren Wünschen – und Möglichkeiten. Wir hatten beim letztjährigen Gastspiel in Emsdetten aufgrund einer bärenstarken Leistung der unteren drei Bretter den Sieg eingefahren und es konnte aller Vernunft nach nicht noch einmal so gut gehen. Auf der Rückfahrt war die Ernüchterung groß, denn wir haben den Mannschaftssieg heute aus den Händen gegeben. Grund waren zwei krasse Aussetzer und ein mit dem Captain nicht abgesprochenes Remis in klarer Gewinnstellung.

Emsdetten trat ohne die nominelle Nummer eins an und wir waren somit an den oberen Brettern laut DWZ klar im Vorteil. Zudem war der für Brett 8 gezogene Reservist Peter May zumindestens nicht überlegen und Peter kam wie die meisten auch gut aus den Startblöcken. Nach etwa einer Stunde hatten vor allem die Mittelbretter, die von mir aufgrund des zu erwartenden DWZ-Vorteils der Gastgeber als ausschlaggebend eingestuft worden waren, konnten ihr routiniertes Spiel in für sie angenehmer Stellung fahren.

Als erster beendete Peter am achten Brett seine Partie. Sie war wie üblich mit viel Pfeffer angelegt und trotz der schwarzen Steine bohrte er die weiße Königsstellung auf. Am Ende stand ein nackter Emsdettener König in einer Schachschaukel und die Hände wurden zum Friedensschluss gereicht. Die Friedenspfeiferei wurde an Brett 5 von Daniel fortgesetzt, der sich ausgangs des Mittelspiels wohl etwas mehr erhoffen konnte, dann aber nach zäher Verteidigung des Gegenübers in die Punkteteilung einwilligte. Phillip erzielte an Brett 2 gegen den gegnerischen Captain ebenfalls ein Unentschieden. Das Mittelspiel fühlte sich lange Zeit gut an, aber dann ging der gefühlte Vorteil immer mehr flöten, kurz nach dem Damentausch wurde noch einmal Remis abgelehnt, kurz darauf selber angeboten.

Den Auftakt zur erfreulichsten Phase machte unser Löwenherz Christian, in diesem Jahr nach einem Brettwechsel wieder hinter Daniel spielend. Er erarbeitete sich gute Felder für seine Kavallerie und hatte Druck auf Zentrum und den Damenflügel. Nach etwas mehr als drei Stunden zwang er den Gegner aus einer immer weiter ausgebauten Position heraus zur Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt hatte Heribert eben so viele Züge gemacht wie noch Minuten auf der Uhr standen. Zu unserem Glück ging es der gegnerischen Eins nicht besser und mit Weiß geht bei Heribert immer was. Stefan hatte an der 3 einen schönen Angriff aufgefahren und suchte nach einer Lücke, um dem Gegner den Rest zu geben. Andreas (Brett 4) übertrieb es etwas beim Versuch, den Gegner ins offene Messer zu locken und er musste bis zur Zeitkontrolle um den Ausgleich kämpfen. Rudolf hatte früh eine Figur für drei Bauern erobert und konnte bis ins Endspiel einen Emsdettener Bauernmarsch verhindern, so dass die „echte“ Mehrfigur zum Tragen hätte kommen sollen.

Doch ab hier schien Nichts mehr zusammen zu laufen. Heribert machte den Sack noch zum 3,5:1,5 zu, da sein Gegner knapp an Zeit einen ganzen Turm gab, doch Rudolf nahm sich im 37. Zug eine Auszeit – bis die Platte gefallen war. Da Stefan zeitgleich im Bemühen einen schönen Schluss zu ziehen die Dame einstellte, war der Kampf auf einmal wieder offen. Es ist fast ein Glück, dass Andreas wieder in die Remisbreite kam und seine Partie nach Hause schieben konnte. Doch nach Ausbleiben weiterer Überraschungen hieß es am Ende 4:4.

Wir haben das Glück, dass nur ein Team absteigen soll und einen Punkt auf der Habenseite zu verbuchen ist sicher nicht schlecht. Spielerisch stimmt es offenbar bei uns, an der Konzentration für einen netten, kurzen Schachnachmittag können wir aber noch arbeiten. Der nächste Gegner am 6.10. ist Nienberge II, eine Woche nach dem Pokalspiel gegen Nienberge I!