Sonntag, 8. April 2018 - ElZorro

Erste baut Serie aus, ist aber „Verlierer nach Punkten“

Aufstieg aus eigener Kraft nicht mehr möglich

An einem Tag, an dem nachbetrachtet das Sportliche in den Hintergrund gehören musste, lieferte die Erste in Gescher einen Riesenkampf, der nach einem kleinen (oder großen) Drama mit 4:4 endete. Wir haben dem Tabellenführer die Stirn geboten und ihn fast geschlagen – am Ende aber muss man feststellen, dass das Mannschaftsremis hochverdient und Gescher I, ebenso wie wir, eine unglaublich homogene Truppe ist. Die Erste bleibt im fünften Spiel in Serie ungeschlagen, da aber der neue Tabellenführer Raesfeld gewonnen und nun zwei Punkte Vorsprung hat, reicht Gescher und Raesfeld ein Mannschaftsremis, um sich im direkten Duell am letzten Spieltag wechselseitig zu Aufsteigern zu küren. Wir haben es nicht mehr in der Hand!

Der Kampf begann unter guten Vorzeichen, wir hatten die Aufstellung der Gastgeber ziemlich gut antizipiert und konnten zum Großteil mit Vorbereitung an die Bretter gehen. Heribert überraschte seinen Gegner und auch uns, als er als Weißspieler einen Randbauern im dritten Zug auf die fünfte Reihe getrieben hatte, abgesehen davon sah es aber erst einmal nicht nach großem Spektakel aus. Die ersten Entscheidungen fielen in der dritten Stunde, als sich Stefan (Brett 3), Peter (Brett 8) und Phillip (Brett 2) Remisen sichern konnten. Stefan konnte aus seiner Eröffnung heraus zwar im Zentrum einen Keil eintreiben, doch der war gut blockiert und blockierte teilweise auch unseren Chef. Peter wehrte sich gegen einen nominell ziemlich starken Ersatzspieler mit einem Minusbauern, doch die verdoppelten Türme im Zentrum brachten ihm genug Gegenspiel für das verdiente Unentschieden. Auch Phillip holte einen halben Zähler in einer Begegnung, die er zwar „kontrolliert offensiv“ angehen wollte, in der aber keine Seite reale Vorteile für sich verbuchen konnte.

Die Zeit bis zur Zeitkontrolle stand im Zeichen des SC86. Sowohl Arne (Brett 5) als auch ein gut aufgelegter Daniel (Brett 7; sein Handy konnte er vor dem Kampf rechtzeitig noch ausstellen!) erzwangen mit ihren Angriffen jeweils einen Sieg und verschafften uns eine komfortable Führung. Der Zwischenstand von 3,5:1,5 wurde dann „auf Befehl“ von Heribert mit einem Remis am Spitzenbrett abgesichert. Aus Sicht des Mannschaftsführers lief es ausgezeichnet, denn gerade an den unteren Brettern war die heimliche Sollvorgabe erfüllt und die Entscheidung fiel, wie erwartet an den Mittelbrettern. Doch nun schlug die Stunde der Gastgeber...

Christian (Brett 6) wehrte sich um die Zeitkontrolle bereits eher verzweifelt als zäh, man sah ihn in ziemlich verschlossener Stellung mit einem Minusturm agieren und fragte sich mit zunehmender zeit, ob ein Rückgewinn des offenbar investierten Materials anstehen würde. Leider war die Antwort nach viereinhalb Stunden ein deutliches „Nein!“ und Gescher und Hiltrup setzten ihre Hoffnungen nun in das Duell an Brett 4, wo Andreas nach einer groben Fehleinschätzung im Mittelspiel zwei Bauern verloren hatte und alles auf die ungleichfarbigen Läufer setzte. Das ging auch eine ganze Zeit gut und das Remis schien in Reichweite, doch statt eine Umwandlung zu forcieren nutzte die Gegnerin ihren beweglicheren Läufer, um den für den Läufer passenden Randbauern zu gewinnen und nach über fünf Stunden das verdiente 4:4 zu sichern.

Sportlich war es gestern das Ende eines Traumes. Im Kampf zweier Aufsteiger um den Aufstieg waren die Hiltruper nach einem Unentschieden gefühlte Verlierer. Dennoch halten wir dem Kopf oben. Am letzten Spieltag kämpft Saerbeck gegen den Abstieg in Hiltrup und wir haben mit einem Sieg noch die Möglichkeit, aufzusteigen. Der Kampf in Raesfeld darf jedes Ergebnis haben – nur nicht 4:4.