Sonntag, 11. März 2018 - ElZorro

Erste hat einen Lauf – vierter Sieg in Folge!

Keine Niederlage gegen stak aufspielende Stadtlohner

Die defensive Formulierung für das Tabellenbild nach Abschluss des 7. Spieltages wäre: Aufsteiger Hiltrup hat den Klassenerhalt geschafft. Wir können nicht mehr aus der oberen Tabellenhälfte verdrängt werden klingt schon anders und was passiert, wenn Form und Konzentration den April über erhalten bleiben, wäre ein Traum. Stadtlohn trat mit einer von uns so nicht vermuteten Aufstellung an, es fehlte nur eines der Spitzenbretter, wodurch die Vorbereitung der Hiltruper eigentlich zunichte gemacht worden war. Gott sei Dank können wir auch ohne Schlachtplan einfach Schach spielen und heute ging dabei sogar keine Partie verloren.

Nach zwei Stunden endeten die Partien von Stefan (Brett 3) und Arne (Brett 5) jeweils mit Remis. Stefan hatte sich einigen Raumvorteil sichern können und stand zur Attacke bereit, als der gegenüber den Friedensschluss anbot. Ein Blick auf die anderen Bretter verhieß nichts Positives, zumindestens war keine der Partien strukturell zu unseren Gunsten vorbereitet, das Remis ging aber in Ordnung. So vorteilhaft Stefan technisch stand, so schlecht ging es Arne – mit seinen letzten Zügen hatte er sich in arge Bedrängnis gebracht und bekam trotzdem das Remisangebot. In dem Fall ein klarer Fall von „bloß annehmen“ und um diese Partie keine Sorgen mehr machen müssen.

Der nächste Remis-Doppelschlag wurde von Heribert (Brett 1) und Rudolf (Brett 8) abgeliefert, kurz bevor die dritte Stunde um war. Heribert und sein Gegner hatten sich mit aller gegebenen Vorsicht neutralisiert und unser Vorkämpfer war froh, nach dem „Eröffnungsgeknussel“ Frieden schließen zu können. Rudolf hatte seine Partie immer im neutralen Bereich gehalten, vermisste aber einen Plan, dem er hätte folgen können. Somit war, da der Remis bietende Gegner das wohl ähnlich sah, das Unentschieden eine logische Konsequenz und wir hatten drei von vier Schwarzpartien abgeklammert.

Daniel (Brett 7) konnte ebenfalls einen halben Punkt beisteuern. Der Gegner hatte sein „unmoralisches Angebot“ ausgangs der Eröffnung abgelehnt und versuchte, für die Gäste mehr heraus zu holen. Schließlich aber war die Stellung etwas ausgeblutet und der Zwischenstand von 2,5:2,5 war eher für die Gäste aus Stadtlohn ein gutes Omen. In den noch verbliebenen Partien kämpften drei Hiltruper mit Weiß um die Generierung von Vorteilen bzw. den Abwehr von Nachteilen. Es blieb Phillip (Brett 2) vorbehalten, für uns eine erste Bresche zu schlagen. Der Kurze konnte seinem Gegenüber die Bauernstellung am Damenflügel zertrümmern, da waren allerdings Abtauschkaskaden im Zentrum vorprogrammiert und es kam zum Damenendspiel mit je einem Springer auf beiden Seiten. Phillip leitete mit einem etwas aktiveren König einen Bauerndurchbruch ein und erzwang die Führung für den SC86. Andreas (Brett 4), der bereits in der Eröffnung etwas energischer hätte spielen müssen, konnte sich ohne eigenes Risiko eingehen zu müssen, einen ordentlichen Raumvorteil sichern und das gegnerische Läuferpaar in geschlossener Stellung kalt stellen. Mit Phillips Vormarsch in dessen Partie stellte der Skipper jedes Risiko zurück und bot Remis für den ersten Mannschaftspunkt, was auch angenommen wurde.

In der Zwischenzeit wurde Christian für sein aktives Spiel belohnt, das er sich mit einem vermutlich nicht ganz astreinen Opfer besorgt hatte. Diese Partie war das Hiltruper Damoklesschwert, denn hier war nicht wirklich absehbar, ob das Opfer wirklich korrekt war. Beim Übergang ins Endspiel (und nach der überstandenen Zeitnot) hatte Christian als Kompensation für die Qualität zwei Bauern, die er auch munter Richtung gegnerische Grundreihe schickte. Als der Gegner unvermittelt die Qualität einstellte, bot er noch einmal Remis an, doch Christian war in einem früheren Leben Kannibale und sicherte sich nach einiger Zeit dann den vollen Zähler.

Die Erste steht nun mit 10:4 Punkten auf Platz drei der Tabelle und kann nun in den letzten beiden Partien sogar nach oben schauen. Eigentlich ein Wunder, denn ein Aufsteiger hat für gewöhnlich andere Sorgen. Doch diese Liga ist komisch – obwohl letztes Jahr viele Mannschaften von oben durchgereicht wurden und die Qualität der Ligen auf Verbandsebene hoch ist, rocken die drei Aufsteiger SK Gescher (Platz 1, Aufsteiger Borken), Rochade Emsdetten (Platz 4, Aufsteiger Steinfurt) und Hiltrup (Platz 3, Aufsteiger Münster) die Verbandsklasse. Wenn diese drei ihre Form halten, gibt es mindestens einen „Durchmarsch“ in die Verbandsliga.