Sonntag, 28. Januar 2018 - ElZorro

Heimsieg für die Mission Klassenerhalt

Keine Gefangenen beim ersten Heimsieg gemacht

In einem Mannschaftskampf ohne ein einziges Remis konnte sich die Erste mit dem Glück des Tüchtigen gegen die Reserve von Klein-Berlin Rheine mit 5:3 durchsetzen. Die Gäste brachten ein Gastgeschenk für unser Brett 2 mit und Phillip konnte den Nachmittag über noch ein wenig entspannen. In den verbliebenen sieben Partien wurde fast schon Schach aus der Romantik angeboten - und Alex war noch nicht mal beteiligt! Es blieb einem sichtlich erleichterten Rudolf vorbehalten, nach einem teuren Fingerfehler einen wahren Glanzpunkt zum Endstand von 5:3 beizusteuern. Die weiteren Punkte sicherten Heribert, Arne und Peter. Für Christian, Stefan und Andreas gab es an diesem Tag nichts Zählbares.

Peter May (Brett 8) stellte die Weichen für einen guten Spielverlauf recht früh für uns, denn nach nur 90 Minuten plumpste sein Gegner in einen lehrbuchartigen Mattangriff, für den unser Chefromatiker in gewohnter Manier erst mal zwei Bauern investiert hatte. Alle anderen Partien entwickelten sich teilweise sichtlich entsprechend der häuslichen Vorbereitung. Paradebeispiel hierfür war Null-Null-Heribert, der früh seine Rochade und eine Qualität gab, um dem Gegner mit besser koordinierten Figuren massiv zusetzen zu können. Eine Stunde nach Peters Sieg erhöhte Arne auf 3:0 und ließ seinen captain hoffen, im Kampf gegen einen direkten Konkurrenten auch wertvolle Punkte mitnehmen zu können. Leider war die Steuerriege des SC86 an den Brettern 3 (Stefan) und 4 (Andreas) an diesem Tag nicht in Bestform - Stefan verteidigte sich lange und zäh, Andreas griff vehement an, büßte aber für seinen Angriff mit einem zu exponiert stehenden König und geriet unter starken Druck.

Zunächst konnten die Gäste dann auch noch gegen Christian an Brett 6 auf 1:3 verkürzen, womit der auch der zwischenzeitliche Ausgleich im Mannschaftskampf absehbar wurde. Stefan und Andreas verloren kurz nacheinander dann auch ihre Partien und die Hiltruper Hoffnungen ruhten nun vor allem auf Heribert, dessen Angriff immer erdrückender aussah, zumal die "gefräßige" weiße Dame des Rheinensers gefühlte 20 Züge nicht am Spiel teilnehmen durfte. Mit einer einzügigen Mattddrohung machte Heribert dann den Deckel drauf und sicherte den ersten Mannschaftspunkt. Zu mehr sollte es offenbar nicht reichen, denn Rudolf hatte einzügig eine Figur eingestellt und es schien auf ein 4:4 hinaus zu laufen.

Doch gegen einen guten Apotheker sieht Lazarus nun mal wie ein Anfänger aus -- ich habe keine Ahnung, welche Geisterhand das Gegenspiel besorgt hatte, aber auf einmal stand ein Freibauer vor den Rheiner Stadttoren und drohte mit Abzugsschach bis auf die Grundreihe durchzubrechen. Einen Damentausch später nahm der wackere Infanterist auf der Grundreihe angekommen den Marschallstab aus dem Tornister, ein unterstützender Turm bot zeitgleich (Abzugs-)Schach und das Spiel war zu unseren Gunsten auf den Kopf gestellt!

Heute war es weniger die Geschlossenheit in unserem Auftreten als vier sehr starke Einzelleistungen, die uns den Erfolg gebracht haben. Für den Adrenalinhaushalt des Mannschaftsführers (und mindestens eines Spielers) wäre es besser, wenn auch mal ein oder zwei Unentschieden eingestreut werden könnten. Bis das geschieht, genießen wir die Momentaufnahme von 6:4 Punkten in unserer Premierensaison und arbeiten weiter am typischen Saisonziel eines Liganeulings, dem Klassenerhalt.