Sonntag, 17. September 2017 - ElZorro

Erste glatt abgewettert - Niederlage zum Saisonauftakt

Chancen liegen gelassen - Phillip Junk sichert Ehrenpunkt

Der erste Auftritt einer Hiltruper Schach-Mannschaft auf Verbandsebene stand unter keinem guten Stern. Wir mussten zu meinem großen Ärger ein Brett frei lassen und das bei einem Konkurrenten, den wir nominell schlagen mussten, um unsere Chancen auf den Klassenerhalt von vorneherein nutzen zu können. Trotz einer kämpferisch ausgezeichneten Leistung (gerade der unteren Bretter) blieben uns ohne das nötige Fortune nur ehrenhafte 2,5 Brettpunkte. Der Sieg der Nordwalder geht voll in Ordnung, sie haben uns gezeigt, welche Zähigkeit in der Verbandsklasse zum Klassenverbleib nötig ist. Das Weiß-Brett 5 wurde kampflos aufgegeben und die Saison begann mit einem 0:1 Rückstand aus Hiltruper Sicht. Die verbliebene Sieben zeigte dafür um so mehr die Zähne und die Partien entwickelten sich wie aus der Bezirksliga gewohnt - jeder erarbeitete sich seine Chancen. Nach knapp drei Stunden endeten die Begegnungen von Stefan (Brett 3) und Andreas (Brett 4) mit je einem Remis in materiell ausgeglichener Stellung, die noch nicht alle dynamischen ressourcen ausgeschöpft hatte. Der Respekt voreinander war aber offenbar groß genug, um die Punkteteilungen zu vereinbaren mit denen die vier Beteiligten auch nicht unglücklich waren. Um die Zeitkontrolle glich Phillip am zweiten Brett dann für Hiltrup den Mannschaftskampf aus. Er opferte erst eine, dann noch eine Qualität (zwischendurch nahm er das Rückopfer ebenfalls an) und verwandelte ein scheinbares Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern in eines mit Minusquelle und zwei bärenstarken Freibauern. Die Konsequenzen ließ sich sein Gegner nicht bis zum Ende zeigen und gab auf.

Ab diesem Zeitpunkt lief aber Vieles gegen uns. Manche Stellung, die nichts Böses verhieß, wurde plötzlich ekelhaft für den SC86. Besonders bitter kam es am Brett 8, an dem Peter mit Hilfe des Gegners aus dessen Umklammerung entwischen und einen scheinbar gewinnbringenden Gegegnangriff aufziehen konnte. Doch auf der Zielgeraden stellte er einen Turm einzügig ein und musste kapitulieren. Ähnlich bitter, wenngleich nicht so explosiv, verlief die Partie bei Heribert (Brett 1), der sich beim Übergang ins Endspiel so unwohl fühlte, dass er eine Qualität gab und das Spiel mit einem vorgerückten Freibauern zumindestens dynamisch im Gleichgewicht halten wollte. Sein Gegner fand aber einige sehr gute Züge und brachte seinerseits verbundene Freibauern Richtung Hiltruper Grundreihe. Als die Verteidigung des Nordwalder Spitzenbrettes vollends organisiert und Heriberts Angriff gestoppt war, setzte unser Brett 1 die weiße Fahne.

Christian (Brett 6) und Alexander (Brett 7) hatten definitiv kräftig was zu beißen bekommen. Der Würgegriff, in den Christian immer weiter geriet war ein gutes Beispiel für die Fähigkeiten, die die Mittelbretter in dieser Klasse wohl haben müssen. Aus einer scheinbar haltbaren Umklammerung konnte Christian sich nicht mehr befreien, der Gegner nutzte sein Hinterland ausgezeichnet, um den Angriff mit einer Bauernmajorität auf die Hiltruper Rochadestellung zu organisieren. Im Bestreben, einen Freibauern zu blockieren wurde Christians König aber so abgedrängt, dass eine Figur verloren gehen musste und daher gab unser Löwenherz zum 2:5 auf. Alexander kam gut aus der Eröffnung und schien an einer Stelle im Endspiel auf Gewinn spielen zu können, doch mit einem geschickten Rückopfer blieb sein Gegner im Spiel und entwickelte sogar ziemlich viel Initiative. Nach einem Fingerfehler nutzte Alexander seine letzte Chance, um unter Bauergewinn noch einmal Druck auf den gegenerischen König zu machen. Objektiv gesehen war es der Gegendruck, der ihn wieder in die Remisbreite brachte. Der Nordwalder, der irrtümlich glaubte, in dieser Lage ein Matt verteidigen zu müssen bot angesichts des Zwischenstandes Remis an, das Alexander auch gerne annahm.

Somit bleibt eine extrem ärgerliche Niederlage zu Buche stehen, die wir an einem guten Tag problemlos hätten vermeiden können. Am 14. Oktober gibt es in Emsdetten bei der Drittvertretung der Rochade die Gelegenheit, diese Scharte auszuwetzen - wappnet Euch, die Saison wird richtig hart!